Kein Wohnzimmer kommt ohne Polstermöbel aus.

Ob Sofa, Sessel oder gemütliche Wohnlandschaft – komfortable Sitzgelegenheiten sind das A und O in der „guten Stube“. Bei der Wahl einer neuen Wohnzimmergarnitur spielen insbesondere die Polsterbezüge eine entscheidende Rolle. Sie bestimmen nicht nur das optische Erscheinungsbild Ihres neuen Sofas oder Sessels, sondern beeinflussen auch wichtige Faktoren wie Sitzkomfort, Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit. Ein und dasselbe Sofamodell kann mit zwei verschiedenen Bezugsarten völlig anders wirken und grundverschiedene Eigenschaften aufweisen.

Bei Sommerlad finden Sie Polstermöbel mit zahlreichen verschiedenen Möbelstoffen. Tauchen Sie mit uns ein in die Welt der Polsterbezüge und finden Sie den richtigen Bezug für Ihre neue Wohnzimmergarnitur!

Leder oder Stoff?

Polsterbezüge lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen: Leder und Stoff. Beide Materialien bieten Vor- und Nachteile, und je nachdem auf welche Kriterien man selbst besonderen Wert legt, erweist sich die eine oder die andere Variante als besser geeignet. Zudem ist Leder nicht gleich Leder und Stoff nicht gleich Stoff – gerade was Möbelstoffe angeht gibt es ein unglaublich breites Spektrum an unterschiedlichen Produkten, zwischen denen man wählen kann.

Leder - was ist das eigentlich?

Leder wird aus Tierhäuten gewonnen – im Fall von Polsterbezügen ist dies meist Rindsleder – und durch Gerbung chemisch haltbar gemacht. Lederverarbeitung ist so alt wie die Kulturgeschichte des Menschen. Bereits vor Jahrtausenden nutzten unsere Vorfahren Leder als Material für Bekleidung und Gebrauchsgegenstände. Die natürlichen Eigenschaften und Merkmale von Leder sind es, die es auch heute noch für die Möbelherstellung so attraktiv und beliebt machen.

Da Leder atmungsaktiv ist und sich der Raumfeuchtigkeit anpasst, haben Polstermöbel, die mit Leder bezogen sind ein besonders angenehmes Sitzgefühl. Je nach Dicke des Leders – meist werden Hautstärken von 0,9 bis 1,8 mm verwendet – fallen die Polsterbezüge mehr oder weniger weich aus. Da Leder zwar sehr strapazierfähig aber auch dehnbar ist, sind Faltenbildung und „Sitzmulden“ über Zeit eine völlig normale Erscheinung. Das Leder dehnt sich insbesondere bei weichen Sitzmaterialien durch Benutzung aus und bildet sich nicht komplett zurück in den ursprünglichen Zustand. Eine gleichmäßige Benutzung aller Sitzflächen kann diesen Effekt ein wenig abmildern.

Unterschiedliche Lederarten

Anilin-Leder

Der Begriff „Anilinleder“ hat sich gehalten, obwohl hierbei längst nicht mehr mit giftigen Anilin-Farbstoffen gefärbt wird. Bei dieser Färbemethode wird das Leder mit löslichen Farbstoffen durchgefärbt, ohne die Oberflächenstruktur durch eine Deck- oder Pigmentbeschichtung abzudecken. Die Narbenfläche bleibt so in jeder Einzelheit erkennbar und das Leder behält seine natürliche, offenporige Oberflächenstruktur. Allerdings ist Anilinleder recht lichtempfindlich und sollte daher vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.

Semi-Anilin-Leder

Bei der Färbung von Semi-Anilinleder wird ebenfalls mit löslichen Farbstoffen gearbeitet, um das Leder durchzufärben. Zusätzlich werden hier allerdings Pigmentteile aufgebracht, die für eine gleichmäßige, leichter zu reinigende Oberfläche sorgen und zugleich das Leder unempfindlicher gegen Licht und Reibung machen. Die Poren bleiben bei dieser Färbemethode noch offen

Gedecktes Leder

Mithilfe eines Bindemittels wird bei dieser Färbemethode Farbe auf die Narbenfläche des Leders aufgebracht. Man erreicht auf diese Weise ein gleichmäßiges Aussehen der ganzen Haut, da die Struktur und mögliche Narben oder Risse auf der Oberfläche durch eine Farbschicht verdeckt werden. Gedecktes Leder ist besonders strapazierfähig und die unempfindliche Oberfläche ist leicht zu pflegen.

Der Stoff, aus dem die Polsterträume sind

Tischdecken, Sommerkleider, Zelte – all diese Dinge werden aus Stoff gefertigt. Doch Stoff ist nicht gleich Stoff – schließlich kann man einen dünnen Chiffon nicht mit dickem Segeltuch vergleichen.
Selbst wenn es „nur“ um Möbelstoffe geht, findet sich eine erstaunlich große Vielfalt an Textilien. Schon bei den verarbeiteten Grundmaterialien unterscheiden sich die verschiedenen Stoffe teilweise grundlegend voneinander; Natur- und Kunstfasern finden hier gleichermaßen Verwendung.

Die am häufigsten verwendeten Grundmaterialien für textile Polsterbezüge sind:

Jedes dieser Materialien bringt unterschiedliche Vorzüge mit sich. Um möglichst hochwertige Möbelstoffe zu erhalten, werden beim Weben oft Fasern gemischt, wodurch sogenannte Mischgewebe entstehen, die möglichst viele positive Eigenschaften kombinieren.

Die Vielfalt der Möbelstoffe

Textile Polsterbezüge unterscheiden sich hauptsächlich in der Art ihrer Herstellung. Das gleiche Grundmaterial kann zu völlig unterschiedlichen Endprodukten verarbeitet werden – ebenso kann ein und dieselbe Stoffart aus verschiedenen Materialien gefertigt werden. Jede Stoffart verfügt über unterschiedliche Eigenschaften, sowohl optisch als auch in Bezug auf Faktoren wie Pflegeleichtigkeit oder Strapazierfähigkeit. Dabei sagt der Preis eines Möbelstoffs nicht zwangsläufig etwas über seine Langlebigkeit oder Robustheit aus. Stattdessen kann er Ausdruck anderer Qualitätskriterien sein, wie beispielsweise Exklusivität der Materialien, Raffinesse, hoher ästhetischer Wert, extreme Feinheit oder Glanz. Beispielsweise ist Seide ein sehr teures Material, zugleich jedoch ungeeignet als Bezugsstoff für stark strapazierte Möbel.

Velours

Charakteristisch für Velours-Stoffe ist der sogenannte Flor – Fasern, die nach der Verarbeitung aufgeschnitten werden und sich dadurch aufrichten. So entsteht eine besonders weiche, samtige Oberfläche. Veloursstoffe sind besonders robust und langlebig und daher sehr beliebt als Polsterbezüge. Typisch für Velours sind changierende Farben durch unterschiedliche Strichrichtung, sowie die mögliche Entstehung eines Sitzspiegels, bei der es durch Körperdruck und -wärme zu einer Verlagerung der Florfasern und somit einer Hell-Dunkel-Veränderung kommen kann.

Kunstleder

Wie der Name bereits vermuten lässt handelt es sich bei Kunstleder um einen Möbelstoff, der in Optik und Haptik Leder nachempfunden ist. Es besteht aus einem textilen Träger, auf den eine Beschichtung aus Polyurethan oder einem vergleichbaren Kunststoff aufgebracht wird. Die Oberfläche erhält häufig eine Narbenprägung, sodass das Kunstleder auch in der Struktur dem echten Leder ähnelt. Hochwertiges Kunstleder ist meistens in der verarbeiteten Form von echtem Leder kaum zu unterscheiden. So bildet es eine tierfreundliche Alternative zum Naturleder.

Flachgewebe

Flachgewebe bezeichnen zweidimensional gewebte Stoffe ohne Flor, bei denen sich zwei Fadengruppen rechtwinklig überkreuzen. Die Oberflächen können glatt bis sehr strukturiert sein und werden hin und wieder durch Effektgarne oder Musterungen verziert. Durch die einfache Benutzung können sich bei Flachgeweben kleine Knötchen auf der Stoffoberfläche bilden, sogenannte „Pills“. Diese entstehen entweder durch das Zusammenzwirbeln loser Faserteilchen der Webfäden oder durch Fremdfasern (z.B. von Kleidung), die auf den Stoff geraten. Die Pills können allerdings mit einem Fusselrasierer leicht entfernt werden, ohne die Qualität des Stoffes zu beeinträchtigen.

Chenille-Flachgewebe

Eine Sonderform des Flachgewebes ist das Chenille-Flachgewebe, bei dem Chenille-Garn als Schussfäden eingearbeitet wird. Das Chenille-Garn zeichnet sich durch einen Flor aus seitlich abstehenden Fasern aus, das ihm das Aussehen einer haarigen Raupe und somit seinen Namen gibt (Chenille ist das französische Wort für Raupe). Chenille-Flachgewebe erhält durch den Flor des Chenille-Garns eine veloursartige Struktur; durch seine weiche, samtige Oberfläche ist es daher als Möbelstoff sehr beliebt. Ähnlich wie beim Velours sind auch hier Schattierungen oder Sitzspiegel als Folgen des normalen Gebrauchs zu betrachten.

Microfaser

Mikrofaserstoffe bestehen aus einem Verbund mikroskopisch feiner Fasern. 10.000 Meter dieser winzigen Fäden wiegen nur etwa 0,8 bis 1,2 Gramm. Aus diesen Mikrofasern können sowohl gewebte als auch gewirkte Stoffe sowie Wirbelvliese hergestellt werden. Durch die spezielle Herstellungstechnik wird bei diesem Material eine hohe Strapazierfähigkeit erreicht, wodurch sich Mikrofaserstoffe sehr gut als Möbelstoffe eignen. Auch hierbei können sich – ähnlich wie bei Flachgeweben – durch Gebrauch Pills auf der Oberfläche bilden. Sie bestehen hauptsächlich aus Fremdfasern und können auch hier leicht mit einem Fusselrasierer entfernt werden.

Flockware

Hierbei handelt es sich nicht um einen Webstoff. Durch ein spezielles elektrostatisches Verfahren werden Polyamidfasern auf ein starkes Trägermaterial aufgebracht und befestigt. Flockware zeichnet sich durch hohe Farbenvielfalt aus und ist besonders pflegefreundlich. Ähnlich wie bei Velours kann hier durch Gebrauch ein Sitzspiegel entstehen. Außerdem kann es zu Verklebungen der Flockfasern kommen, ausgelöst beispielsweise durch Kontakt des Stoffes mit zuckerhaltigen Lebensmitteln oder Speichel von Kleinkindern. Diese kleinen Verklebungen lassen sich aber problemlos mit einem feuchten Leder reinigen und entfernen.